Die Zeiten sahen für Informatiker in den letzten dreißig Jahren beruflich nie schlecht aus. Mit dem vermehrten Einzug von Computern in die Unternehmen wuchs auch der Bedarf an Fachleuten. Als Administrator oder Anwendungsbetreuer ließ sich in der Regel entsprechend schnell und einfach eine Stelle finden. Mit Fortschreiten der Technik ging der Bedarf an Kräften in diesem Bereich ein Stück weit zurück, weil ein Großteil der Software immer benutzerfreundlicher und weniger anfällig für Störungen wurde.

Dafür taten und tun sich in anderen Bereichen Chancen für einen beruflicher Einstieg auf. Vor allem bei den Programmierern ist der der Bedarf bei den Betrieben schon heute deutlich höher als die Zahl der am Markt zur Verfügung stehenden Kräfte.

Die Digitalisierung zieht immer weitere Kreise

Der Grund für den Fachkräftemangel in diesem Bereich liegt vor allen an den Veränderungen im Bereich der industriell gefertigten Produkte. Immer mehr Geräte verfügen über immer mehr Funktionen. Um Fernseher oder auch Backöfen mit Bluetooth auszustatten, sind IT-Fachleute notwendig.

Gleiches gilt, wenn für ein Produkt eine App entwickelt werden soll, um dieses auch per Smartphone ansteuern zu können. Immer mehr Industriezweige steuern in eine solche Richtung und benötigen plötzlich neben dem Administrator für die eigenen Rechner auch Programmierer für die digitalen Funktionen ihrer Produkte. Dieser Trend steht in vielen Bereichen noch am Anfang. Entsprechend groß ist die Zahl der Informatiker, die in diesem Bereich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten benötigt werden.

Der demographische Wandel bei IT-Fachleuten ist endgültig da

Der Kampf um die besten Köpfe wird dadurch weiter verschärft, dass die nachrückenden Jahrgänge zahlenmäßig deutlich geringer sind als die der Babyboomer Generation, die sich in den kommenden Jahren nach und nach in die Rente verabschieden wird.

Große Unternehmen spüren diesen Wandel bisher noch nicht so deutlich. In Baden Württemberg verhält es sich aber so, dass viel Industrie aus dem Bereich der Hochtechnologie im ländlichen Raum des Schwarzwalds und der Schwäbischen Alb angesiedelt ist. Aufgrund der fehlenden Anbindung an Großstädte und das Autobahnnetz sind diese Regionen für hochqualifizierte IT-Fachleute oft wenig attraktiv. In diesen Gegenden ist der Fachkräftemangel daher vielfach bereits heute Realität. Zukünftig wird sich diese Situation noch verschärfen und deutlich weitere Kreise ziehen.

Das Informationsmanagement in der IT verbessern

Neben der Betreuung der zur Verrichtung der Arbeiten notwendigen Software gibt es ein weiteres wichtiges Feld für eine Karriere als Anwendungsbetreuer oder Administrator. Dabei handelt es sich um IT Lösungen im Bereich Informationsmanagement und Dokumentenverwaltung.

Die aus dem Arbeitsleben scheidenden Kräfte hinterlassen fallen nicht nur als Fachkraft weg, sondern hinterlassen zudem zahlreiche Wissenslücken, weil bei auftretenden Problemen nicht auf ihre Erfahrung zurückgegriffen werden kann. Diese Schwierigkeiten lassen zum Teil dadurch umgehen, dass der Sicherung von Wissen im Unternehmen mehr Bedeutung eingeräumt wird. Hierfür sind eigene IT Strukturen notwendig. Für den laufenden Betrieb ist dann in der Regel ein weiterer Administrator notwendig. je nach Größe des Unternehmens kann dieser gleichzeitig auch als Anwendungsbetreuer fungieren. Gegebenenfalls muss aber auch ein weiterer Informatiker für diese Aufgaben eingestellt werden. Auch insoweit ergeben sich in Zukunft zahlreiche Chancen für eine Karriere als Administrator oder Anwendungsbetreuer.

Frauen für Informatik begeistern

Der Mangel an Fachkräften im IT Bereich liegt laut einer Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom bei gut 55.000 fehlenden Informatikern. Entsprechend sind Firmen darum bemüht, neue Kreise bei der Rekrutierung von Fachleuten zu erschießen. Hierbei steht vor allem eine Gruppe klar im Vordergrund: Frauen. Die Zahl weiblicher Informatiker ist bis heute eher gering. Lediglich 17 % der IT-Fachleute sind Frauen. Verschwindend gering ist demnach auch die Anzahl an Frauen, die Karriere als Administrator oder sogar Software-Entwickler machen wollen. Dies soll sich in Zukunft ändern.

Die Gedanken gehen dabei vor allem in Richtung einer Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Entsprechend stärker wird das Interesse auch von Unternehmensseite, was eine gut ausgebaute Form der Kinderbetreuung betrifft. Für Gemeinden werden solche Faktoren mittel- bis langfristig zu echten Standortvorteilen bei der Suche nach Investoren für neu ausgeschriebene Gewerbegebiete. Parallel wird es um eine Flexibilisierung der Arbeitszeitmodelle gehen. In diesem Zuge ergeben sich dann nicht nur für weibliche IT-Fachleute Möglichkeiten einer Verbesserung der Work Life Balance, sondern auch für männliche.

Die Türen für IT-Fachleute stehen offen

Für 2019 lässt sich daher sagen, dass die beruflichen Chancen für IT-Fachleute kaum besser sein könnten. Neben Wartungsaufgaben im Hinblick auf bestehende Strukturen ergeben sich zahlreiche neue Felder im Rahmen der Entwicklung und Verbesserung von Produkten. Hinzu kommt die zunehmende Zahl von Unternehmen, die in Sachen Informationsmanagement tätig werden möchten.

Diese Trends werden sich aufgrund der demographischen Entwicklung in den kommenden Jahren noch verstärken. Insofern könnten die beruflichen Zukunftsaussichten im Bereich Informatik kaum besser sein.

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