Gestik und Mimik im Vorstellungsgespräch

Das verraten deine Hände und dein Gesicht deinem Gegenüber und, wie man es besser macht

Jeder von uns kennt das Gefühl: wir verschweigen, was wir denken. Doch was wir fühlen, wird von unserer Körpersprache preisgegeben. Wir schweigen, doch unser Körper redet einfach weiter. Gerade im Vorstellungsgespräch beeinflussen die Mimik und die Gestik die Wirkung unserer Selbstpräsentation. Bewegungen, Gesichtszüge und die Körperhaltung können bei unserem Gegenüber Sympathie auslösen oder auch das Gegenteil bewirken. Um mit der Selbstpräsentation die gewünschte Authentizität zu erzielen, ist eine optimale Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch erforderlich.

Den Personalern fallen immer wieder negative Gesten auf, welche einen Bewerber schnell ins  Aus befördern, wenn diese massiv vorkommen. Die Betonung liegt dabei jedoch auf „massiv“. Denn wer mal zappelt oder sich verlegen in die Haare greift, leidet unter normaler Nervosität und fällt damit noch nicht unangenehm auf. Hier gilt: Die Dosis macht das Gift. Folgende Gesten beeinflussen das Verhalten im Vorstellungsgespräch auf negative Weise:

  • Kein Lächeln
  • Schlaffe Körperhaltung
  • In den Haaren spielen
  • Schlaffer Händedruck
  • Fehlender Blickkontakt
  • Fummeln und zappeln
  • Arme verschränken
  • Mit den Händen fuchteln

Ein fester Händedruck für die Jobzusage

Schenkt man den Wissenschaftlern der Universität in Iowa Glauben, spielt der feste Händedruck im Vorstellungsgespräch eine wesentlich größere Rolle, als bisher angenommen. Gerade Frauen haben laut den Forschern größere Chancen den Job zu bekommen, wenn Sie zur Begrüßung kräftig zudrücken. Hier sollte jedoch grundsätzlich darauf geachtet werden, dass weder geschüttelt noch gerührt wird. Beim Gegenüberstehen wird sich kurz die Hand gegeben ebenso kurz zugedrückt. Dabei steht das Wort „kurz“ im Fokus, denn jeder Handschlag der länger als drei bis vier Sekunden anhält, ist nicht mehr professionell sondern ein Fauxpas. Behalten Sie stets im Hinterkopf, dass ein langes Händedrücken ausschließlich im Freundeskreis praktiziert werden sollte.

Das physische Verhalten im Vorstellungsgespräch

Viele Kandidaten scheitern im Bewerbungsgespräch nicht an ihren fachlichen Kenntnissen beziehungsweise an ihren Qualifikationen. Diese waren ja schließlich schon aus dem Lebenslauf ersichtlich und haben dem Bewerber eine Einladung zum Vorstellungsgespräch beschert. Meistens ist es so, dass die Kandidaten aufgrund ihrer Soft Skills oder ihrer nonverbalen Signale Schiffbruch erleiden. Teilweise liegt es aber auch daran, dass der Personaler das Gefühl hat, der Bewerber passt eventuell nicht ins Team. Viele Personaler verschaffen sich innerhalb der ersten zwei Minuten einen ersten Eindruck vom Bewerber, welchen Sie von da an nur noch verfestigen. Ein Abweichen ist unwahrscheinlich und so fallen vor allem die Körpersprache und der Dresscode enorm ins Gewicht. Doch worauf genau kommt es im Bewerbungsgespräch eigentlich an? Dazu lässt sich das Interview am besten in drei Teile gliedern:

  1. Die Begrüßung

Achten Sie darauf, dass Sie beim Betreten des Raumes nicht mehr damit beschäftigt sind, die Krawatte zu richten oder die Bluse zurecht zu zupfen. Es ist auch nicht erwünscht, dass Sie mit ausgestrecktem Arm auf den Personaler zurennen. Warten Sie stattdessen, bis Ihnen die Hand gereicht wird. Legen Sie dem Personaler auch keinen „toten Fisch“ in die Hand, sondern achten Sie darauf dass Sie einen kurzen und festen Händedruck ausüben. Dabei ist es wichtig, dass Sie sowohl Blickkontakt halten, als auch lächeln.

  1. Das Hinsetzen

Warten Sie mit dem Hinsetzen, bis Ihnen der Stuhl angeboten wird. Sie sollten es auch unbedingt vermeiden, sich in den Stuhl zu lümmeln. Verschränken Sie auch keinesfalls die Arme und verzichten Sie darauf nervös mit den Beinen wippen. Ebenso wenig gehören Pseudo-Denkerposen in das Vorstellungsgespräch. Mit solchen Gesten wirken Sie desinteressiert, arrogant, reserviert und manierlos. Setzen Sie sich stattdessen aufrecht auf den Stuhl und präsentieren Sie damit Aufrichtigkeit. Achten Sie darauf, dass Sie sich nicht nur auf die Stuhlkante setzen, sondern die gesamte Sitzfläche einnehmen und die Beine nebeneinander aufstellen. Ihre Hände sollten Sie locker in den Schoß legen. Am besten, Sie neigen Ihren Oberkörper leicht nach vorne, um damit Interesse und Engagement zu signalisieren.

  1. Das Gestikulieren

Es gibt viele Kleinigkeiten, welche immer registriert werden. Vielleicht nicht bewusst, aber dennoch können diese Kleinigkeiten dafür sorgen, dass der Gesamteindruck Ihrer Person entwertet wird. Zum Beispiel das Spielen am Fingerring. Verzichten Sie darauf und legen Sie stattdessen eine offene Körperhaltung an den Tag. Legen Sie die Hände in Ihren Schoß und richten Sie Ihre Handflächen dabei nach oben, um zu signalisieren dass Sie nichts zu verbergen haben und zugleich Offenheit präsentieren.

Fazit

Wenn Sie diese Vorstellungsgespräch Tipps beherzigen, ist das noch lange keine Garantie dafür, dass Ihre Jobsuche erfolgreich verläuft. Allerdings reduzieren Sie die Gefahr im Vorstellungsgespräch unangenehm aufzufallen, auf ein Minimum

 

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