Burn Out / Bore Out – Nicht zu viel und nicht zu wenig

Alle kennen den Begriff „Burn Out„. Fast jeder hat heutzutage einen Arbeitskollegen oder einen Bekannten, der schon einmal deswegen in Behandlung war. Ständig wird darüber berichtet, Prominente bekennen sich öffentlich dazu unter Burn Out zu leiden – das Phänomen ist in unserer Leistungsgesellschaft präsent. Aber was ist mit dem kleinen Bruder, dem „Bore Out Syndrom“? Über den wissen wir noch gar nicht so viel. Das kommt daher, weil er gerne tot geschwiegen wird, denn eine Krankheit verursacht durch Langeweile, die passt leider nicht zur Leistungsgesellschaft. Trotzdem gibt es ihn. Damit Sie weder einen Burn noch einen Bore Out bekommen, müssen Sie in Ihrem Job das gesunde Mittelmaß finden. Nicht zu viel und nicht zu wenig lautet die Devise.

Der Begriff „Burn Out“ kommt aus dem Englischen und bedeutet „ausgebrannt sein“. Denn genau so fühlen sich Betroffene. Innerlich leer, geistig und emotional erschöpft und am Ende. Ein gesunder Mensch könnte sich an so einem Tiefpunkt wieder aufrappeln und aus eigenem Antrieb ins Leben zurückfinden. Jemand, der an einem Burn Out leidet, kann das nicht, da er vollkommen antriebslos ist. Bis man an diesem Punkt ankommt, kann es zwar Jahre dauern, wichtig ist aber, dass eventuelle Warnsignale nicht außer Acht gelassen werden. Dazu gehören beispielsweise chronische Erschöpfung, Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen, wenn man immer weiter in die soziale Isolation rutscht und öfter mal zum Trost zu Alkohol oder anderen berauschenden Mitteln greift. An diesem Punkt ist dann professionelle Hilfe gefragt. Aber auch ein Arzt kann nur dann helfen, wenn der Betroffene es will und auch einsieht, dass er depressiv ist und Hilfe braucht.

Auch das Bore Out Syndrom sollte man sich nicht schön reden, denn auch das kann zu einer Depression führen. Im Gegensatz zum Burn Out haben die Betroffenen zu wenig zu tun. Sie sind mit ihrer Arbeit absolut unterfordert, in Folge dessen fühlen sich entbehrlich und bangen ständig um ihren Job. Das wiederum löst Stress aus, weshalb alles getan wird, um den Schein zu wahren. Den Kollegen wird erzählt, die Arbeit würde sich nur so stapeln, immer sieht man beschäftigt aus und es werden sogar völlig unnötige Überstunden gemacht. Wer sich am Arbeitsplatz unterfordert fühlt, schämt sich auch oft. In einer Gesellschaft von Unterforderung und Langeweile zu sprechen, wo Jobs hart umkämpft sind, ist für uns einfach tabu. Auch hier kann ein Arzt gegebenenfalls weiterhelfen, als erstes sollten Sie aber vielleicht Ihren Chef darauf ansprechen, dass Sie sich unterfordert fühlen. Ein guter Chef wird versuchen eine qualifizierte Arbeitskraft zu halten und Ihnen mit Freude mehr Aufgaben und Verantwortung übertragen.

Ob Burn Out oder Bore Out, beide ziehen die gleichen Konsequenzen nach sich: Stress, Chronische Schmerzen (z.B. in Kopf oder Rücken) ein schlechtes Lebensgefühl und am Ende vielleicht sogar eine Depression. Bevor es so weit kommt, sollten Sie die Notbremse ziehen. Reden Sie mit Ihrem Vorgesetzten oder konsultieren Sie einen Arzt. Ruinieren Sie nicht Ihre Gesundheit für einen Job. Bleiben Sie lieber gesund, damit Sie Freude an dem haben können, was Sie tun.

 

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