Brückentage 2017 sinnvoll nutzen

Mit der Urlaubszeit ist es wie mit Geld: Man möchte so wenig wie möglich ausgeben, um dafür so viel wie möglich zu bekommen. Wer die Brückentage im neuen Jahr geschickt nutzt, kann mit dem Einsatz von einigen wenigen Urlaubstagen die freie Zeit ausdehnen.

Besonders schlaue Brückenbauer erhalten so im Idealfall – und mit entsprechendem Urlaubsanspruch – für den Einsatz von 30 Urlaubstagen ganze 65 freie Tage.

Das sind die möglichen Brückentage für 2017

Januar: Ungünstigerweise fällt Neujahr 2017 auf einen Sonntag. Für die meisten ist leider kein verlängerter Urlaub dank Feiertage drin. Freuen dürfen sich allenfalls die Beschäftigten in Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen-Anhalt.

Reichen sie von Montag, 02.01.17 bis Donnerstag, 05.01.17 Urlaub ein, erhalten sie insgesamt 9 freie Tage. Zusammen mit den 4 Brückentagen zwischen Weihnachten und Neujahr kommen sie mit 8 Urlaubstagen sogar auf stolze 16 freie Tage.

Alle anderen bekommen erst im April ihre erste Chance auf verlängerten Urlaub.

April: Gerade für Familien bieten sich die Brückentage rund um Ostern 2017 an. Die Kleinen haben Ferien und Arbeitnehmer mit 4 Urlaubstagen zwischen dem 14.4. bis zum 23.4. ganze 10 Tage frei. Wer noch länger Urlaub machen möchte, nimmt vom 10.4. bis 13.4. nochmals 4 Tage und kann somit 16 Tage genießen.

Mai: Der Tag der Arbeit (1.5.) fällt 2017 arbeitnehmerfreundlich auf einen Montag. Wer nicht auf die Schulferien angewiesen ist, kann sich mit dem Einsatz von 4 Urlaubstagen 9 Tage auf die faule Haut legen.

Eine zweite Chance bietet sich auch rund um Christi Himmelfahrt (25.5.), wie immer ein Donnerstag. Auch hier sind mit 4 Urlaubstagen 9 freie Tage möglich. Aber auch ein Kurztrip bietet sich an. Einfach am 26.5. frei nehmen und 4 Tage lang die Seele baumeln lassen.

Juni: Da im Jahr 2017 Pfingstmontag (5.6.) und Fronleichnam (15.6.) so nah beieinander liegen, können Arbeitnehmer mit nur 8 Urlaubstagen 16 Tage lang eine Auszeit nehmen. Zumindest in einigen Bundesländern, denn nur Pfingsten ist ein bundeseinheitlicher Feiertag. Wer Fronleichnam arbeiten muss, kann mit 4 Urlaubstagen (6.6. bis 9.6) immerhin 9 Tage frei machen.

Für ein verlängertes Wochenende kann man sich in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern, Hessen,  im Saarland, sowie in einigen Gemeinden in Sachsen und Thüringen den 15.6. frei nehmen und 4 Tage lang ausspannen.

August: Im Saarland und in Teilen Bayerns holt man mit 4 Urlaubstagen rund um Mariä Himmelfahrt am 15.8. erneut 9 freie Tage raus.

Oktober: Der Oktober hält gleich zwei Feiertage parat – und zwar bundesweit. Am 3.10. ist Tag der Deutschen Einheit, ein Dienstag. Nehmen Sie sich den 2.10 frei und bleiben Sie vier Tage zu Hause.

Aufgrund des Jubiläums des Thesenanschlags Martin Luthers am 1. Oktober 1517 ist der Reformationstag am 31.10. im nächsten Jahr einmalig ein bundesweiter Feiertag.  Allerheiligen (1.11.) ist tags darauf. Mit drei Urlaubstagen kommen Sie so insgesamt auf neun freie Tage.

November: Alle Arbeitnehmer in Sachsen können sich freuen. Ihnen ist der Buß- und Bettag (22.11.) erhalten geblieben und beschert Ihnen so mit vier Urlaubstagen nochmals 9 freie Tage.

Dezember: Im nächsten Jahr fallen die Feiertage deutlich arbeitnehmerfreundlich als noch 2016. Sowohl der 24.12. (Heiligabend), als auch der 31.12. (Silvester) ist ein Sonntag. Somit holen Sie mit nur 3 Urlaubstagen rund um Weihnachten ganze zehn freie Tage raus.

Nachdem 2016 die gesetzlichen Feiertage eher arbeitgeberfreundlich fielen, kommen 2017 die Arbeitnehmer wieder zum Zuge. Bei der Planung der Urlaubstage sollte man allerdings schneller sein als die Arbeitskollegen. In vielen Firmen beginnt die Urlaubsplanung für 2017 bereits jetzt im November.

Inwieweit dürfen Arbeitnehmer die Brückentage nutzen

Seinen Urlaub muss der Arbeitnehmer immer zuerst mit dem Arbeitgeber abstimmen, denn nur weil zu einem bestimmten Zeitpunkt Urlaub in Anspruch genommen werden möchte, wird dieser nicht automatisch vom Arbeitgeber gewährt. Arbeitnehmer haben dabei kein Anrecht auf Brückentage.

Da meist mehrere Kollegen an den Brückentagen Urlaub nehmen möchten, muss der Arbeitgeber die betrieblichen Interessen sowie die Interessen der anderen Arbeitnehmer bei der Vergabe der heiß begehrten Urlaubstage berücksichtigen. Im günstigsten Fall stimmt man sich bereits im Vorfeld mit den direkten Kollegen ab.

Arbeitskollegen mit Kindern wird hierbei oftmals der Vortritt gelassen, insbesondere dann, wenn an diesem Tag schulfrei ist. Üblicher Weise sind Arbeitgeber jedoch darum bemüht, allen Kollegen einmal einen Brückentag zu gewähren.

Ist beispielsweise ein Kollege in den Genuss gekommen, den Brückentag nach Neujahr zu nutzen, so darf ein anderer Kollege den Tag nach Christi Himmelfahrt als Urlaubstag nutzen.

Wer kann die meisten Brückentage nutzen?

Gemäß des Bundesurlaubsgesetzes (BurlG) haben alle Arbeitnehmer mit einer Sechs-Tage-Arbeitswoche Anspruch auf mindestens 24 Tage Urlaub pro Jahr. In Bezug auf eine fünf-tägige Arbeitswoche dürfen Arbeitnehmer mindestens 20 Tage Urlaub pro Jahr in Anspruch nehmen.

Laut einer Studie von Compensation Partner haben deutsche Beschäftigte jedoch durchschnittlich 27 Urlaubstage zur Verfügung. Wer noch mehr Urlaub möchte, für den lohnt sich ein Blick in die Jobbörse für IT-Fachkräfte. Hier sind 29 Tage Urlaubsanspruch durchaus üblich.

Ebenso lohnt sich die Jobsuche als Ingenieur, Pharma-Referent oder Oberarzt. Diese haben mit den höchsten Urlaubsanspruch in Deutschland. 30 Tage und mehr sind hier möglich.

Den geringsten Anspruch auf Urlaub haben übrigens Beschäftigte in der klassischen Dienstleistungsbranche, wie z. B. Call-Center und das Hotel- und Gaststättengewerbe und im Sozial- und Gesundheitswesen. In diesen Branchen können Arbeitnehmer meist nur mit rund 26 Urlaubstagen oder sogar weniger rechnen.

Natürlich spielt auch der Arbeitsort hinsichtlich der Anzahl der Urlaubstage eine Rolle. Arbeitnehmer in Baden-Württemberg schneiden mit durchschnittlich 28 Tagen am besten ab. Schlusslichter sind laut Studie Beschäftigte in den neuen Bundesländern mit gerade mal 26,5 Tage Urlaubsanspruch. Das Studieren der offenen Stellen in den Jobbörsen in Stuttgart oder Göppingen könnte sich demnach durchaus rentieren.

 

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