Andere Länder, andere Sitten – Die richtige Geschäfts-Etikette in Europa
Europa, ein Kontinent mit vielen Ländern. Diese Vielfalt an Ländern bietet auch ein breites Spektrum an Gewohnheiten und Sitten. Wenn man als Außendienstmitarbeiter einen Auslandsaufenthalt zum Abhalten von Meetings antritt, sollte man sich im Vorfeld über die Gepflogenheiten informieren, um nicht in ein Fettnäpfchen zu treten und einen schlechten Eindruck zu hinterlassen.
Wer sich an die Verhaltensregeln für Business-Kontakte hält, hat in Spanien, Frankreich, Großbritannien und Italien gute Chancen auf einen erfolgreichen Geschäftsabschluss.
Geschäfts-Etikette in Spanien – herzlich und familiär
Die Begrüßung in Spanien ist sehr herzlich. Man schüttelt sich die Hände oder klopft einem schon mal auf die Schulter. Die Frauen begrüßt man mit einem Wangenküsschen. Bei der Ansprache des gegenüber wird schnell zum Du übergegangen, jedoch sollte man trotzdem darauf warten, bis es einem angeboten wird. Der Tagesablauf der Spanier ist anders als unserer, auch im Business. Der Geschäftstag beginnt um halb Zehn und die Mittagspause ist besonders lang von halb Zwei bis halb Vier. Dafür endet der Tag erst um zehn Uhr abends.
Auch wenn den Spaniern nachgesagt wird, dass sie immer eine halbe Stunde später kommen, so sollte man dennoch pünktlich sein. Es kann sein, dass sie aus Gründen der Höflichkeit pünktlich kommen. Der Dresscode ist konservativ und die Kleidung dunkel. Wenn man mit Spaniern beim Geschäftsessen ist, kann man gerne Fragen zur Familie stellen. Die Spanier sind Familienmenschen. Nicht erwähnen sollte man Stierkämpfe oder den Terrorismus. Spanier haben einen ausgeprägten Nationalstolz, es würde sie sehr freuen, wenn der Erstkontakt auf Spanisch geschieht.
Frankreich – Liberté, Égalité, Fraternité – auch im Job
In Frankreich ist es gängig, dass derjenige der zum Geschäftsessen einlädt, die Lokalität auswählt und auch zahlt. Frankreich ist bekannt als Genießernation, so wird ein Essen gerne ausgedehnt. Beim Essen sind Tischmanieren zu beachten, diese sollte man beherrschen um keinen schlechten Eindruck zu hinterlassen. Man sollte nicht Schlürfen oder Schmatzen, selbst Fastfood wird nicht mit den Fingern zu sich genommen. Selbst wenn Wein zum Essen bestellt wird, sollte man diesen nur in Maßen genießen. Zum geschäftlichen Teil kommt es erst nach dem Essen.
Was die Wahl der Garderobe angeht, sollte man sich immer dem Anlass entsprechend kleiden. Die Kleidung sollte zurückhalten und konservativ sein. Wer teure Kleidungsstücke wählt, signalisiert dem Gastgeber, dass ihm das Treffen von großer Bedeutung ist. Es gibt Themen die man auf keinen Fall ansprechen sollte. Politische Themen und besonders der zweite Weltkrieg sollten keines Falls anklingen. Daraus könnten unangenehme Diskussionen entstehen. Kultur und Unterhaltung dienen sich weitaus besser zum Reden.
Wer ein Gastgeschenk mitbringen möchte, kann gerne Blumen wählen. Diese sollten verpackt bleiben und definitiv keine Chrysanthemen, das sind Trauerblumen. Die Franzosen erwarten, dass man ihre Sprache versteht und spricht. Wer Pluspunkte sammeln möchte, eignet sich Wissen über die Kultur der Franzosen an. Oberstes Gebot der Franzosen ist die Privatsphäre und demnach sollte man keine Termine zwischen Juli und August vorschlagen. Die Ferienzeit ist Zeit für die Familie.
Großbritannien – Ein Land voller Traditionen
Die Briten kennt man vor allem als sehr höfliche Menschen. So sollte man bei der Wortwahl immer ein „please“ und „thank you“ setzen. Bei der Begrüßung gilt beim ersten Treffen, dass man sich die Hand gibt und nett „How do you do“ fragt. Geschäftspartner sprechen sich mit Mr. oder Mrs. an, sowie dem Nachnamen, sofern nichts anderes angeboten wird. Mit Bitte, Danke, sowie Entschuldigung sollte nicht gespart werden. Besonders wichtig ist das „you’re welcome“, wenn sich jemand bei einem bedankt hat.
Die Tradition wird in Großbritannien groß geschrieben, somit sollte man nie von „Engländern“ sprechen, sondern auf die genaue Herkunft achten. Es gibt eine Reihe an Dingen, die den Briten sehr wichtig sind. Dazu gehören gute Manieren am Tisch, Geduld, Pünktlichkeit und Höflichkeit. Die Auswahl der Business-Kleidung als Vertriebsprofi im Außendienst sollte dezent und konservativ sein. Vor allem bei Frauen. Wenn man abends eingeladen wird, sind Themen die das Business betreffen nicht gestattet. Bei der Wahl des Termins sollte man beachten, dass Termine nie auf montags morgens oder freitags nachmittags gelegt werden sollten. Wer ein Gastgeschenk überreichen möchte, sollte keine Blumen wählen, das ist eher unüblich. Die Briten bevorzugen exklusive Geschenke.
Tabuthemen sind die Familie und der Nordirland-Konflikt. Die Briten mögen es nicht, wenn man zu laut spricht und sehr extrovertiert ist. Man sollte eher beherrscht wirken ohne viele Emotionen, wie die Briten selbst. Es wird einem zu Guten gehalten, wenn man den britischen Humor teilt.
Italien – selbstbewußt, flexibel und stilvoll
Den Italienern ist die Familie besonders wichtig. Im Business besteht somit häufig ein enger Kontakt. Wer sich als Familienmensch zeigt, wird bei den Italienern hoch angesehen. Die Italiener halten viel von deutscher Pünktlichkeit, auch wenn sie selbst nicht pünktlich sind. Man punktet bei ihnen mit Flexibilität. Bei der Wahl der Kleidung sollte man auf sehr elegante Kleidung setzen. Sie sollte modisch und stilvoll sein. Männer tragen ein weißes Hemd und einen dunklen Anzug. Frauen sollten ein Kostüm in einer schlichten Farbe wählen.
Tabuthemen, die nicht angesprochen werden sollten sind die Innenpolitik Italiens, die Südtirolproblematik, die Mafia sowie Korruption. Wie auch in Spanien, sollte man keine Chrysanthemen verschenken. Italiener bevorzugen eine lebhafte Kommunikation, gerne darf man selbstbewusst auftreten. Auch das Unterbrechen des anderen gilt nicht als unhöflich, sondern zeugt vielmehr von Interesse.
Arbeiten und dabei die Welt und andere Länder kennenlernen? Das geht…
Finden auch Sie einen interessanten Job im Vertrieb, der Ihnen genau das bietet. Die passenden Stellenangebote auf Jobbörse-direkt.de
Bildnachweis: 104359443 © Denys Rudyi – fotolia.com