5 Annahmen, die Personaler über Sie basierend auf Ihrem Lebenslauf tätigen
Springer oder treue Seele – der Lebenslauf verrät es
Es kann sein, dass Sie denken, dass ein Lebenslauf etwas Harmloses sei. Ihre Ausbildung, die Praktika, Firmen etc. scheinen Ihnen recht unspektakulär. Doch Sie werden sich wundern, was Personaler so alles aus einem Lebenslauf heraus lesen können!
Nun ist ein Grundproblem jeder Bewerbung, dass Sie den Menschen, an den Sie diese schicken, nicht kennen. Sie wissen, wie er heißt, aber nicht, wie er „tickt“, welche Schwerpunkte er setzt. Seien Sie aber sicher, dass jeder, der für die Auswahl von Personal zuständig ist, im Vorwege nach bestimmten Kriterien aussiebt und bestimmt, ob jemand eine Stufe weiter kommt und zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen wird. Hier sollen fünf Vermutungen genannt werden, die Personaler aus Ihrem Lebenslauf heraus arbeiten. Sie haben es in der Hand, diese Punkte ein wenig zu steuern bzw. ihnen den ihnen zustehenden Schwerpunkt zu verleihen.
Wie viele Stationen haben Sie durchlaufen?
ja, Sie fanden Ihre letzten drei Chefs despotisch, inkompetent und menschlich eine Katastrophe. Dennoch fällt es jedem Personaler sofort auf, wenn Sie ca. alle acht Monate Ihren Job gewechselt haben. Die daraus abzuleitende Annahme lautet leider, dass Sie sich nicht einordnen können in ein Gefüge, dass Sie allzu kritisch oder leichtfertig sind und vielleicht auch nicht verstanden haben, wie wertvoll ein fester Job sein kann. Allzu häufiges Springen, eine Art Leporello als Lebenslauf, das ist keine gute Startposition.
Sie sehen sich als Multitalent
Aus dem Lebenslauf geht natürlich hervor, dass bzw. wenn Sie schon diverse Sparten durchlaufen haben. Sie selbst sehen sich als Multitalent, das eben so viele spannende Dinge wie möglich im Leben kennen lernen will. Der Personaler sieht dagegen womöglich nur einen Menschen, der sich nicht entscheiden kann, ob er nun als Dekorateur brilliert oder doch lieber ein spätes Studium der Bibliothekswissenschaften in Angriff nimmt – und es wieder aufgibt. Ihre Facetten in allen Ehren, aber ein „roter Faden“, der auch in den Betrieb passt, macht sich schon ganz gut.
Welche Sprachen sprechen Sie wirklich?
Natürlich will fast jeder Betrieb heute den Allrounder, der möglichst weit herum gekommen ist und mehrere Sprachen spricht. Dies können Sie in Ihrem Lebenslauf berücksichtigen, aber machen Sie nicht den Fehler, fünf Sprachen als gut oder gar „sehr gut“ beherrscht anzugeben. Das ist in der Praxis sozusagen ausgeschlossen und fliegt auch schnell auf, sollten Sie als „Experte“ für Spanisch ein Kundengespräch am Telefon führen müssen – in Ihrer ersten Woche im Job. Zuvor wird aber ohnehin ein Personaler die Flut an Sprachen mit Skepsis betrachten und denken, dass sich hier Einer produzieren will.
Das heikle Thema der Hobbys
Im Lebenslauf werden heute auch gerne Hobbys mit verarbeitet. Sie denken vielleicht, dass es dynamisch und hip klingt, wenn Sie hier richtig gefährliche Sachen angeben, wie Free Climbing, Rafting oder Bungee Jumping. Der Mann oder die Frau traut sich was, liebt das Risiko, so könnte Ihre Selbstsicht lauten. Der Personaler hingegen denkt sich vielleicht, dass ein Mensch, der so in Richtung Hobbys orientiert ist, die Arbeit eher als Nebensache ansehen könnte. Halten Sie sich da also zurück; nicht jeder Schnupperkurs muss gleich Einzug in den Lebenslauf halten.
Meine Vorzüge
Natürlich streichen Sie in Ihrem Anschreiben auch heraus, was Sie besonders gut können, wo Ihre Stärken liegen. Diese sollten sie aber klar durch Tatsachen untermauern, die im Lebenslauf auch nachgewiesen werden sollten. Wenn Sie sich nur als kompetent in einem Bereich bezeichnen, aber keine Nachweise darüber liefern, welche Fortbildungen und Zertifikate Sie absolviert haben, bleibt alles, was Sie behaupten, leicht im Bereich des Mythischen, nicht Greifbaren. Führen Sie alle für den Job relevanten Abschlüsse auf, das sagt mehr als ein sich selbst Loben.
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